NIEDERWEILER. Nach 15 Jahren als Vorsitzender des Vereins Eifel Edelbrand hat
Alfred Hauer den Posten nun an Andreas Hahn übergeben.
(uhe) Großartig in die Abläufe einweisen musste Alfred Hauer seinen Nachfolger
nicht. Denn auch Andreas Hahn ist seit Anfang an dabei. Und das sind inzwischen
immerhin mehr als 15 Jahren. Denn bereits seit 2004 prangt das „e“ auf den
Flaschenetiketten der Schnäpse, die als Eifel Edelbrand inzwischen bis weit nach
Nordrhein-Westfalen hinein vermarktet werden.
Hauer, heute 75, erinnert sich noch gut daran, wie alles angefangen hat. Er war
damals Mitglied der regionalen Entwicklungsgruppe Eifel und auch Mitbegründer der
Regionalmarke Eifel GmbH. 2002 wurde diese Marke installiert. Das erste Produkt,
das unter dieser Dachmarke auf den Markt kam, war der Eifel Premium-Schinken.
Wenig später folgte dann als zweites Projekt schließlich der Eifel Edelbrand.
Mit acht verschiedenen Sorten gingen die damals 15 Schnapsbrenner und
Gründungsmitglieder des Vereins Eifel Edelbrand an den Start. Und an diesem
Sortiment hat sich bis heute nichts geändert.
„Die Früchte stammen alle aus dem Naturraum Eifel“, sagt der neue Vorsitzende
Hahn. Das sei auch der Grund, warum man in der Produktpalette einen Williams
Christ vergeblich suche. „Wir bieten keine Williamsbirne an, weil die hier bei uns
nicht wirklich vorkommt“, erklärt Hahn. Stattdessen gebe es aber natürlich einen
Nelchesbirnenbrand. Und der schmecke mindestens genauso gut, sagt der Landwirt
aus Niederweiler. Angesichts der sich 2004 abzeichnenden Auflösung des deutschen
Branntweinmonopols sei es dem Verein von Anfang an wichtig gewesen, eine
ordentliche Vermarktungsstruktur aufzubauen, erklärt Hahns Vorgänger Hauer. So
gibt es die Produkte bereits in vielen Lebensmittelmärkten, unter anderem bei Rewe.
In die Verkaufsregale der Discounter ist der Eifel Edelbrand bislang aber noch nicht
vorgedrungen. Und wie die beiden Brenner betonen, werde das auch nicht
angestrebt.
„Wir haben ein hochwertiges Produkt, für das wir auch einen vernünftigen Preis
verlangen“, sagt Hahn. Und dass die Kunden bereit seien, diesen Preis zu zahlen,
bestätige die Entwicklung. „Inzwischen kommen die Märkte schon auf uns zu, und
wir müssen nur reagieren“, so der Vorsitzende. Die Arbeit seines Vorgängers, der
besonders viel Zeit in das Erschließen neuer Vertriebswege investiert habe, trage nun
also ihre verdienten Früchte.
Zwischen 7000 und 8000 Flaschen Edelbrand werden laut Hahn und Hauer jedes Jahr
verkauft. Anders als bei den Kollegen von Eifel Premium-Brand, dem zweiten
bekannten Zusammenschluss von Brennern aus der Eifel, werden die Schnäpse der
Marke Eifel Edelbrand nicht von den jeweiligen Mitgliedern selbst, sondern zentral
vermarktet. Der Verein betreibt dafür ein Lager in Niederweiler, in dem alle Flaschen
abgefüllt, etikettiert und verpackt werden.
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe ist seit der Gründung des Vereins gesunken - was nicht
zuletzt auch mit allgemeinen Rückgang der Brennereien zusammenhängt. Aktuell
zählt der Verein zehn Mitglieder. Diese stammen alle aus dem Eifelkreis.